Schulträger Pädagogisches Konzept

Digitale Helden

Jugendmedienschutz nachhaltig mit geringem Aufwand verankern

Die Digitalen Helden ermöglichen schon seit einigen Jahren vielen Schülergenerationen mit Medien verantwortungsvoll umzugehen. Gemäß dem Peer Education Ansatz trainieren Schüler ihre jüngeren Mitschüler im richtigen Umgang mit Medien durch Klassenbesuche und stehen als Digitale Streitschlichter zur Verfügung. Die Digitalen Helden selbst werden durch einen Online-Kurs ausgebildet und dabei von Lehrkräften begleitet. Durch den Onlinekurs und den dortigen deutschlandweiten Austausch lernen Schüler sich selbständig Wissen anzueignen und die Lehrkräfte können ihre Ressourcen u.a. für Problemfälle im Jugendmedienschutz-Bereich an der Schule einsetzen. Das generell aktueller Wissen im Medienbereich der Schülerinnen und Schüler bietet hier eine ideale Ergänzung zur Reflektionskompetenz der Lehrkräfte.

Die Barcamps der Digitalen Helden mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind ein weiteres Zeichen des Erfolgs im Landkreis und wurden auch schon dem Hessischen Kultusstaatssekretär Herr Dr. Lösel besucht.

Gefördert wird das Programm hier im Landkreis insbesondere vom Lions Club Limburg-Domstadt.
Seit 2019 ist das erste Mal eine Berufsschule, die Adolf-Reichwein-Schule aus Limburg, dabei. Sie wird insbesondere auf die bereits ausgebildeten Digitalen Helden aus den Sekundarstufen-Schulen zurückgreifen können und diese weiterführen. Besonders interessant sind auch die Planungen u.a. in der dortigen Erzieher-Ausbildung das Thema aufzugreifen und damit eine besondere Breitenwirkung zu erzielen.

Da es auch schon ein Thema in der Grundschule ist, werden immer mehr Grundschulen von den umliegenden oder im gleichen Haus beheimateten Digitalen Helden der Sekundarstufen unterstützt. Beispielsweise hat die Leo-Sternberg-Schule in Limburg Primar- und Sekundarstufe im Haus. Die Grundschule hat ab der 3. Klasse eine Stunde Medienerziehung in der Woche mit Unterstützung des Internet-ABCs. Darüber hinaus werden sie von den Digitalen Helden der Sekundarstufe unterstützt. Diese Zusammenarbeit soll z.B. im Rahmen der Internetführerschein-Projektwochen ausgebaut werden.

Elternabende empfinden die Digitalen Helden oft sogar einfacher zu unterstützen als die Klassenbesuche durchzuführen, da die Eltern weniger bekannt sind und die Fragen einfacher. Hierfür bieten sich auch Materialien von der Onlineseite der Digitalen Helden an oder wer Zugriff auf das Mentorenprogramm hat auch aus dem internen Austausch-Bereich.

Die Zielgruppe für die Mitglieder der Digitalen Helden sind insbesondere sozial fähige Schülerinnen und Schüler. Daher sind überraschenderweise auch viele Mädchen dabei. Ergänzt wird das Team besonders gut durch einige technikaffine Schüler. Um die Hemmschwelle der Schülerinnen und Schüler zu senken sich Hilfe zu holen, ist ein Tandem aus Mädchen und Junge optimal bei den Klassenbesuchen durch die Digitalen Helden.

Die Gewinnung der Digitalen Helden ist aus Erfahrung am effektivsten über Beziehungsarbeit. So ist es besonders sinnvoll am Anfang durch Lehrkraft und später und die bestehenden Helden Schüler durch persönliche Ansprache zu gewinnen. Besonders empfehlenswert sind sozial engagierte Schüler auszuwählen.

Die Lehrkraft kann ganz offen von dem gegenseitigen Unterstützungsverhältnis erzählen und wie wichtig die Schüler als Helden für sie sind. Durch das Engagement ist es außerdem sehr viel wahrscheinlicher ein guten Ausbildungsplatz und Stipendien zu bekommen. In Klassenbesuchen durch die Helden kann z.B. Lisas Story erzählt oder ein eigenes Video gezeigt werden, um zu einer Teilnahme zu motivieren.

Aushänge können auch einen gewissen Nutzen erreichen, ergänzend zur persönlichen Ansprache. Hier ein Beispiel aus der Leo-Sternberg-Schule:

Digitale Helden
Fast alle von euch benutzen das Internet, Smartphones und soziale Medien. Zu eurer Unterstützung dabei gibt es uns, die „Digitalen Helden“.
Die Digitalen Helden sind Schülerinnen und Schüler der 8.- 10. Klasse, Wir beraten vor euch beim Umgang mit persönlichen Daten (z.B. Fotos) im Internet, sozialen Netzwerken und bei Cybermobbing.
Einige von euch kennen uns bereits aus den jährlich stattfindenden Klassenbesuchen in den Jahrgangsstufen vier bis sechs oder aus unserer Sprechstunde.
Das Wissen, um andere  beim sicheren Umgang mit dem Internet zu unterstützen, erarbeiten wir uns in der AG, aber auch in Workshops an anderen Schulen, die uns sehr viel Spaß machen.
Anmelden können sich Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klasse.
Teilnahmebegrenzung: 20
Wunschtermin: dienstags 7. Stunde
Leitung: Frau X, Herr Y

Leo-Sternberg-Schule, Limburg

Wichtig für die Glaubwürdigkeit ist hierbei, die Teilnahme an den Digitalen Helden nicht offiziell als Strafe für schlechtes Verhalten im Jugendmedienschutz zu nehmen. Bei einzelnen Schülerinnen und Schülern kann das in der passenden Situation allerdings hilfreich sein. Insbesondere, wenn ihnen die Arbeit im späteren Verlauf Spaß macht und sie dann aus ihren eigenen Fehlern und Erfahrungen berichten können.

Als zusätzliche Fortbildungsressourcen für die Digitalen Helden bietet u.a.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Vergangenheit war Fortnite. Hierzu bietet u.a. der Beitrag vom Barcamp und die Präsentation von heute weitere Informationen.

Eine wichtige Erkenntnis zu Computerspielen: Eltern sollten aus psychologischen Gründen bei Echtzeit-Spielen mit echten Menschen wie Fortnite die Computernutzung auf Runden statt auf Zeit limitieren.

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