Warum Was – Zusammenhang (Auftrag, pädagogischer Hintergrund und Ziel)

Statement Bundesministerin Anja Karliczek – Digitalpakt Schule

Medienentwicklungsplan und Klassenraumstandard ermöglichen zeitgemäßen Unterricht

Als Schulträger kann der Landkreis Limburg-Weilburg keinen inhaltlichen Einfluss auf die Dimensionen der Bildung, auf das was SuS im 21. Jahrhundert lernen müssen, nehmen. Dies liegt in der Hand der Schulen.

Durch den Medienentwicklungsplan (MEP) und den definierten Klassenraumstandard möchte er aber über die Bereitstellung einer funktionierenden und verlässlichen IT-Infrastruktur die Integration digitaler Medien im Unterricht ermöglichen. So können die dringend benötigten 21st Century Skills anhand der Wissensinhalte des jeweiligen Fächerkanons direkt im Unterricht und in der Schule erworben werden.

Ziel des Digitalpakts und des Schulträgers ist es, die Räumlichkeiten der Schulen fit zu machen für das digitale Arbeiten. Dafür muss in allen Unterrichtsräumen eine funktionierende IT-Grundstruktur und der Support vor Ort sichergestellt werden. Dies soll durch den vom Schulträger definierten Klassenraumstandard umgesetzt werden.  

Neue Lehr- und Lernprozesse folgen verändertem Bedarf in Arbeits- und Privatleben

Die erfolgreiche Umsetzunge des “Digitalpakt Schule” soll die Kluft zwischen Schulbildung und Anspruch von Wirtschaft und Industrie zu verkleinern.

Im Zeitalter von Industrie 4.0 sind Konzepte zur Einbeziehung Digitaler Medien in der Schule überfällig. Diese haben das Potenzial jungen Menschen den nötigen Zugang in die Berufswelt der Zukunft zu ermöglichen und die 21st century Learning Skills (digitale Kompetenzen) zu vermitteln. Der MEP des Landkreises dient als verlässliche Grundlage auf der die Schulen ihre spezifischen Medienbildungskonzepte (MBKs) entwickeln können.

Digitale Medien bieten die Möglichkeit neue Lehr- und Lernprozesse zu gestalten, um eine neue Lernkultur zu initiieren und zu befördern. Das im hessischen Lehrplan geforderte selbstgesteuerte, individualisierte, kollaborative und vernetzte, problembasierte sowie flexible Lernen wird in einem Maße unterstützt wie es vorher nicht möglich war.

Diese digitale Welt ist unsere Welt der Zukunft!

Die Welt, für die unser Bildungswesen geschaffen wurde, existiert nicht mehr.

“Betriebliches Fachwissen hat eine Halbwertszeit von ca. 4 Jahren” und “IT-Fachwissen hat eine Halbwertszeit von 1,5 Jahren” Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Die Innovationszyklen sind schon jetzt in vielen Bereichen der Berufswelt schneller als die Ausbildungszyklen.

In Traditionsschulen geht es noch immer um die Vermittlung von kognitivem Belehrungswissen; obwohl die Unverhersagbarkeit atemberaubend ist, bereitet das Bildungssystem die SuS auf die Welt vor, erzieht sie und bildet sie aus. 

Wir möchten einen dynamischen und flexiblen reagierenden MEP konzipieren, der sich permanent weiterentwickelt. Die ständige Weiterentwicklung soll die Lernenden auch in einer unvorhersehbare Welt so vorzubereiten, dass sie anpassungsfähig und versatil, also vielseitig und beweglich reagieren können.

Umsetzung und Verankerung in der Schule

Wir möchten mit dem MEP den Schulen und LehrerInnen eine solide Basis für die Initiierung der benötigten neuen Lehr- und Lernkultur zur Verfügung stellen. 

Es ist nicht die Technik, die Bildung verändert, sondern Menschen – in diesem Fall die LehrerInnen – können Bildung verändern. Sie verändern Bildung mit digitaler Technik als wirksames Mittel, das hilft, bestimmte Szenarien und Lernsettings besser umzusetzen. Mit der Umsetzung erreichen sie das  Ziel die Kompetenzen zu vermitteln, für ein mündiges Leben im 21. Jahrhundert erforderlich sind.

Mit einer funktionierenden schulischen IT-Infrastruktur bieten sich den LehrerInnen neue Potenziale für die Beförderung einer anderen Lernkultur.

Diese sollten von den Schulen zur Gestaltung neuer Lehr- und Lernprozesse genutzt werden, um mehr selbstgesteuertes, individualisiertes, kollaboratives und vernetztes, problembasiertes sowie flexibles Lernen zu unterstützen (21st Century Skills).

Diese Kompetenzen müssen für ein effektives Lernen auf die jeweiligen Wissensbereiche angewandt werden. Das heißt, dass SchülerInnen die Kompetenzen für die digitale Welt nicht zu Lasten des Unterrichtens von inhaltlichem Wissen erlernen, sondern, dass die 4-K-Skills in jedem einzelnen Unterrichtsfach auf das jeweilige inhaltliche Wissen angewendet werden. Die in der KMK definierten und benötigten Kompetenzen für die digitale Welt, sollen durch und mit dem Lernen von Wissensinhalten erworben werden. Nur so kann ein tiefes Verständnis und die Anwendung auf die echte Welt erfolgen; nicht durch passiv erworbenes und auswendig gelerntes Wissen.