Schulträger Technisches Konzept

Klassenraumstandard

Alle Schulen sollen zuerst eine gemeinsame Basis-Ausstattung erhalten. Dadurch soll ein Basis-Unterricht für die moderne Lebens- und Arbeitswelt sichergestellt werden bei gleichzeitig kalkulierbarem Support- Wartungs- und Schulungsaufwand. Zu einem späteren Schritt ist eine weitere Differenzierung möglich.

Primäres Ziel der Förderanträge für die Schulen ist die Erreichung des Klassenraumstandards für alle Unterrichts- und Fachräume.

Der Klassenraumstandard ist ein Entwurf, der in der nächsten Zeit noch an den Bedarf der Schulwelt weiter angepasst wird.

Aktuelle Bestandteile des Standards

  • Projektionstafel in Verbindung mit einer beschreibbaren Fläche
  • Ultrakurzdistanzbeamer über der Projektionsfläche
  • Lautsprecherboxen
  • Eine Form von zentraler Steuerung
  • Tablet oder Computer
  • Dokumentenkamera
  • Beamer
  • Screenmirroring für dratlose Präsentation, ggf. im Beamer oder Computer integriert

Der Standard im Detail

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Pädagogische Begründung allgemein:

Potenziale (Mehrwert gegenüber den analogen Medien)

Die digitalen Medien haben aus mediendidaktischer Sicht jedoch das – wichtige – Potenzial, Lehr- und Lernprozesse anders gestalten zu können. Dieses Potenzial gilt es für die Optimierung des Lernens zu nutzen. Durch die digitalen Lernhilfen werden Motivation und Zusammenarbeit intensiviert und vor allem SchülerInnen mit geringen Lernvoraussetzungen können durch multimediale Darstellungsformen und bessere Kollaborationsmöglichkeiten schwierige Inhalte leichter verstehen. Auf Basis der neuesten Mediendidaktik soll die Qualität des Unterrichts verbessert und so die Effizienz von Lehr-und Lernprozessen gesteigert werden. Neben der meist als erstes genannten Potenziale Effektivität und Effizienz dürfen auch die Motivation und der Spaß am Lernen durch und mit digitalen Medien nicht aus dem Auge verloren werden. Weitere Vorteile: dreidimensionale Objekte und Aktivitäten lassen sich authentisch und schnell wiedergeben, vergrößern (zoomen), aufnehmen (Bild und Video), bearbeiten speichern und verteilen (Cloud), umweltfreundlicher, kostengünstiger, sparsamer (Keine Kopien, Folien, Stifte, …), ……

Schlussendlich können bestimmte Wissensgebiete und Kompetenzen, die in der digitalen Welt notwendig sind, nur mit digitalen Hilfsmitteln praxisnah erlernt werden.

Lerneffekte (didaktischer Mehrwert für SchülerInnen):

zu 1: Dokumentenkamera

  • Die Dokumentenkamera intensiviert und verbessert Lernprozesse und Lernergebnisse über die erhöhte Motivation der SchülerInnen
  • Durch die Einbindung authentischer Materialien aus der Lebenswelt der SchülerInnen (über die Dokumentenkamera) wird das selbstgesteuerte, das kooperative, das kollaborative und das problembasierte Lernen im realitätsnahen Kontext initiiert und unterstützt
  • Durch abgespeicherte Unterrichtsergebnisse ermöglicht die Dokumentenkamera asynchrone Lehr- und Lernformate, orts- und zeitunabhängiges Lernen. Dadurch kann eine neue Lernkultur (Blended Learning, Inverted oder Flipped Classroom) gefördert werden
  • Die Dokumentenkamera bietet die Möglichkeit zur Gestaltung neuer Lehr- und Lernprozesse, die das Potenzial besitzen eine andere Lernkultur – die Lernkultur für die Bildung in der digitalen Welt – zu fördern: weitere fachbezogenen Unterrichtsbeispiele und fachübergreifende Lernziele (Didaktik und Methodik)

Zu 2: Screen Mirroring: Mobile Anbindung / Variation aus Miracast, AppleTV, … oder AirServer (der Universal Mirroring Receiver, die Kombination aus AirPlay + Google Cast + Miracast)

  • Screen Mirroring ermöglicht die Verbindung mobiler Geräte mit dem Beamer ohne Kabel. Dadurch ist das mobile Geräte flexibel einsetzbar.
  • LehrerInnen können von überall in der Klasse präsentieren, zum Beispiel wenn sie gerade eine Frage bei SchülerInnen beantworten. Dies steigert die Reaktionszeit. 
  • Dadurch, dass die LehrerInnen sich bei der Präsentation bewegen und damit das Geschehen auflockern und den Fluss zwischen Worte und Aktion aufrecht erhalten, steigt die Motivation der SchülerInnen.
  • LehrerInnen können die Klasse effektiver beaufsichtigen, da sie nicht den Rücken zur Klassen drehen müssen sondern immer eine passende Position wählen können.
  • Gleichzeitig ist das mobile Geräte als mobile Dokumentenkamera nutzbar. Somit treffen alle Vorteil der Dokumentenkamera auch zu. Zusätzlich lassen sich auch beliebig große Gegenstände, gefährliche Experimente und jeder Ort in der gesamte Klasse am Beamer darstellen.
  • Auch SchülerInnen ist es möglich sich mit dem Beamer darüber von ihrem Platz aus zu verbinden. Dadurch entfällt das langwierige übertragen einer Schülerlösung auf den Beamer. Sie kann direkt besprochen werden, ob sie digital vorliegt oder die Schülerin oder Schüler über seine Kamerafunktion die Lösung vom Papier zeigt.

Zu 3: Klassenraum-Computer, Touchscreen, Laptop oder Tablet: Variation Windows, Apple, Android oder nur Anschluss für BYOD

  • In einem digitalisierten Unterricht ist die Abhängigkeit von technischen Geräten groß. Ein fest installiertes Gerät im Raum stellt sicher, dass in Notsituation wenn sich ein mobiles Gerät nicht mit dem Beamer verbinden lässt, nicht ins Internet kommt oder defekt ist, ein Gerät in der Klasse funktioniert. 
  • Und insbesondere in der Anfangszeit hat auch nicht jede Lehrerin, jeder Lehrer ein eigenes Gerät und auch SchülerInnen können dies für Projekte und Präsentationen nutzen.
  • LehrerInnen müssen SchülerInnen nicht an das Lehrer-Gerät für Präsentationszwecke lassen. Da sich hier Notenlisten und andere sensible Informationen befinden, dient dies der Sicherheit.
  • An einem Klassenraum-Gerät sind unterschiedlichste Apps und Programme installierbar. Dadurch sind unterschiedlichste Unterrichtsvorhaben zeitgemäß umsetzbar wie Lehrfilme, Simulationen, 3D-Modelle, interaktive Arbeitsblätter  und mathematische Graphen-Berechnung und viele weitere sind erst dadurch möglich wie kollaborative Dokumente im Rahmen eines Projekts mit einer anderen Klasse aus der eigenen Schule oder von einem anderen Kontinent.
  • An das Gerät lassen sich unterschiedlichste für den Unterricht wichtige Sekundärgeräte anschließen wie Dokumentenkamera, Temperaturmessgerät oder sogar 3D-Drucker

Zu 4: Accesspoint

  • Der Zugang zu digitalen Medien ist für die gesellschaftliche Teilhabe in Privat- und Berufswelt heute eine unverzichtbare Voraussetzung. Um junge Menschen zu einem reflektierten und selbstbestimmten (Medien)-Handeln in einer mediatisierten Gesellschaft und Berufswelt zu befähigen, ist eine zeitgemäße Infrastruktur mit schnellem Internet erforderlich (Quelle u.a. www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Studie_IB_IT_Infrastruktur_2015.pdf).
  • WLAN ist Voraussetzung für die Nutzung des Schulportals im Unterricht und vieler Schulbücher.
  • Durch das mitbringen eigener Geräte oder ggf. der Nutzung schulischer Geräte fällt der Engpass Computerraum und der Zeitaufwand für dessen Buchung weg.
  • Ein Lernen direkt im Klassenraum und der vertrauten Umgebung statt psychischer Umstellung auf den Computerraum ist jederzeit mit geringer Eintrittsschwelle direkt im Unterricht möglich.
  • LehrerInnen und SchülerInnen können ihren Unterricht bzw. Referate und Projekte zu Hause vorbereiten und auf dem eigenen Gerät mitbringen und direkt nutzen. Dies steigert die Kompetenz im Umgang mit selbigen Geräten und spart Unterrichtszeit.
  • Mobile Sekundärgeräte wie WLAN-Drucker, Messgeräte etc. können über das WLAN eingebunden und je nach pädagogischem Bedarf LehrerIn oder SchülerInnen zur Verfügung gestellt werden.

Zu 5: Beamer/Steuerung/Boxen + Projektionstafel

  • Beamer sind für fast alle digitalen Unterrichtsszenarien notwendig. Die Lehrerin, der Lehrer fokussiert die Aufmerksamkeit entsprechend dem pädagogischen Bedarf und stellt seine digitalen Inhalte dar, die über einem Computer oder Tablet von beliebig weiteren Präsentations-, mobilen End- und digitale Arbeitsgeräten (Dokumentenkamera, Smartphone oder Tablet der SchülerInnen, Mikroskop, 3D-Drucker, …)kommen können.
  • Ein fest installierter Beamer verringert die Vorbereitungszeit und ist bereits für optimale Sichtverhältnisse justiert.
  • Durch die feste Montage an der Decke ist ein höherer Schutz gegen Vandalismus und gegen Diebstahl gegeben.
  • Eine fest installierte Projektionsfläche stellt sie Sichtbarkeit unabhängig vom Hintergrund sicher.
  • Die beschreibbare Projektionsfläche, ggf. über Seitenflügel zollt den unterschiedlichen pädagogischen Szenarien Rechnung: Es ist sowohl notwendig analog zu arbeiten als auch digital. Und im Falle eines Defekts oder Stromausfall ist ein Unterricht weiterhin möglich.
  • Lautsprecherboxen sind notwendig, da viele Unterrichtsszenarien Multimodal arbeiten und noch mehr arbeiten werden: Die Aufnahme visueller und auditiver Informationen ist gemeinsam für einen nachhaltigen Lerneffekt und Verankerung im Gedächtnis notwendig. Viele moderne Unterrichtsmedien wie Erklärfilme in Mediatheken arbeiten damit.  Einsatz findest es u.a. für die Wiedergabe von audiovisuellen Inhalten vom Lehrfilm bis zu Hörbeispielen eines English-Native-Speakers.
  • Lautsprecherboxen sind auch in gewissen Szenarien der Inklusion einsetzbar, z.B. um die Stimme des Lehrers zu verstärken.
  • Sie sollten fest installiert sein, um Vandalismus und Diebstahl vorzubeugen, sicherzustellen, dass LehrerInnen nicht in jeden Klassenraum eigene Lautsprecher mitbringen müssen was u.a. zu einem hohen Zeitbedarf führt und um die Akustik optimal auf den Raum auszurichten.
  • Die verschiedenen Geräte sollten möglichst gleichzeitig gesteuert werden können, um den Aufwand für die unterschiedliche Bedienung zu reduzieren.
  • Diese Steuerung ist aus pädagogischen Gründen physisch oder technisch nur durch die Lehrerin, den Lehrer nutzbar. SchülerInnen erhalten nur mit Genehmigung der Lehrperson Zugriff. 

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