Die Dagstuhlerklärung ist ein Gesamtkonzept, das die Aspekte einer digitalen Bildung in der Schule auf einfache Weise darstellt. Es möchte SchülerInnen befähigen mit digitalen Systemen selbstbestimmt umzugehen. Dafür stellt es die Wechselwirkungen zwischen ihnen und der digitalen Welt als Dreieck dar, das die drei Perspektiven »Wie funktioniert das?«, »Wie nutze ich das?« und »Wie wirkt das?« verkörpert. Sie stehen für die technologische, die anwendungsbezogene sowie die gesellschaftlich-kulturelle Ebene.
„Dieses Dreieck und das damit einhergehende In-Den- Hintergrund-Rücken der Begriffe Informatik und Medienbildung” stellen für Döbeli den Kern der Dagstuhl-Erklärung dar. (Döbeli Honegger, 2016) Um SchülerInnen auf die digitale Welt vorzubereiten, ist es wichtig alle drei Perspektiven zu berücksichtigen:
Die technologische Perspektive
=> “Schülerinnen und Schüler verstehen Grundkonzepte der automatisierten Informationsverarbeitung, nutzen sie zur Entwicklung von Lösungsstrategien in allen Lebensbereichen und zum Verständnis der Informationsgesellschaft.
Dies Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme, die die digitale vernetzte Welt ausmachen von Passwörtern über den Aufbau eines Programmcodes bis zu den 1en und 0en, die auf den Leitungen weltweit fließen. Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von dieser Systeme, auf Fragen nach deren Erweiterungs-und Gestaltungsmöglichkeiten. Sie erklärt verschiedene Phänomene mit immer wiederkehrenden Konzepten. Dabei werden grundlegende Problemlösestrategien und -methoden vermittelt. Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hintergrundwissen für die Mitgestaltung der digitalen vernetzten Welt.” (Quelle)
Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive
=> “Schülerinnen und Schüler können an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kreativ und mündig teilhaben und sich sachgerecht und sozial verantwortlich verhalten.
Diese Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten Welt mit Individuen und der Gesellschaft. Sie geht z. B. den Fragen nach: Wie wirken digitale Medien auf Individuen und die Gesellschaft, wie kann man Informationen beurteilen, eigene Standpunkte entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen? Wie können Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten?” (Quelle)
Die anwendungsbezogene Perspektive
=> “Schülerinnen und Schüler nutzen Informations- und Kommunikationstechnologien in allen Fach- und Lebensbereichen effektiv und effizient.”
Diese Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben. Sie geht Fragen nach, wie und warum Werkzeuge ausgewählt und genutzt werden. Dies erfordert eine Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Möglichkeiten und Funktionsumfänge gängiger Werkzeuge in der jeweiligen Anwendungsdomäne und deren sichere Handhabung.” (Quelle)
Das Dagstuhl Dreieck wird weiter von “4 Dimensionen der Bildung” konkretisiert. Sie schlüsseln die Bildungsbereiche in Wissen, Skills, Charakter und Meta-Lernen auf und benennen die jeweiligen Inhalte dieser vier Bildungsbereiche.